„Einer schwimmt im Geld“ - Kinder über arm und reich

Methodensammlung

Unsere Aufgabe als Lobbyorganisationen sehen wir darin, auf Missstände wie die Armut von Kindern aufmerksam zu machen. Neben unseren politischen Forderungen fördern wir als Fachorganisationen die Kompetenz von Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe und im Bildungsbereich bzw. Schule. Wir bieten Handwerkszeug im Zugang zu wichtigen Thema und im Umgang mit und der Unterstützung von Betroffenen an. Als Vertreter von Kinderinteressen ist es dabei unser Ziel, diese selbst zu Wort kommen zu lassen.

In diesem Bereich finden Sie Methodenmaterial in Form von Schreibanregungen, mit welchem Fachkräfte mit Kindern zum Thema Arm und Reich arbeiten können. Entwickelt und erprobt wurde dieses durch Studierende im Rahmen des Seminars Didaktische Forschungswerkstatt zum kreativen Schreiben im Sommersemester 2016 von Franziska Hermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Dresden an der Professur für Grundschulpädagogik/Deutsch im Projekt „Lehren, Lernen und Forschen in Werkstätten“ (siehe Hinweis).

Diese werden ergänzt durch Methoden aus Thüringen. Die Ausführungen laden zur eigenen Anwendung und zum Ausprobieren ein.

Entwickelt von:Jessica Alexnat, Stephanie Gottschling, Anna Karakaj, Alin Khaliquar
Raumgestaltung:Ein großer Gruppentisch in der Nähe einer Tafel
Dauer:100 min
Materialien:Kinderbuch: Agnès de Lestrade (2010): Die große Wörterfabrik. München: Mixtvision.
Klebezettel in drei verschiedenen Farben
AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
EinstiegBegrüßung  
Schreibimpuls 1Kinderbuch: Die große Wörterfabrik.Ausschnitt aus dem Buch vorlesen5
Schreibimpuls 2Wörtersammlung zu arm und reich,
Diskussion
Frage 1: Was ist Armut?
Frage 2: Was ist Reichtum? Antworten jeweils auf Klebezetteln sammeln und an Tafel heften; je Frage eine Farbe.
Frage 3 (zur Diskussion): Sind arm und reich wirklich so verschieden?
Frage 4: Was denkst Du, hat jeder reiche Mensch? Antworten Frage 4 auf Klebezetteln sammeln und an Tafel heften.
10
SchreibaufgabeFreie Schreibaufgabe„Schreibe, was Dir wichtig ist, z.B. als Gespräch zwischen einem armen und einem reichen Kind, oder als Tagebucheintrag…“ 
Schreibzeit Kinder schreiben selbstständig, können sich bei Bedarf Hilfe holen.30
SchreibkonferenzBesprechung der TextentwürfeKinder lesen sich gegenseitig ihre Texte vor, würdigen sie und geben Hinweise.20
ÜberarbeitungÜberarbeitung der TextentwürfeKinder überarbeiten ihre Entwürfe, schreiben diese in Reinschrift und illustrieren.20
PräsentationPräsentation der EndergebnisseKinder präsentieren sich gegenseitig die Texte und Bilder.15
AbschlussDank und Abschied  
Entwickelt von: Anna Durchholz, Victoria Hadrich, Nina Hubel, Deborah Kirchhoff, Theresa Ortlieb, Christin Rocktäschel
Raumgestaltung: Ein großer Gruppentisch
Dauer: 100 min
Materialien: 5 Bilder von Kindern aus aller Welt in ihrem Kinderzimmer mit ihrem Spielzeug
AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Begrüßung    
Schreibimpuls Gespräch zu Bildern Frage: Was seht Ihr auf den Bildern? 15
Schreibaufgabe Freie Schreibaufgabe „Schreibt auf, was Euch wichtig ist. Nutzt dazu die Bilder. Entscheidet selbst, welche Textsorte Ihr wählt.“  
Schreibzeit   Kinder schreiben selbstständig, können sich bei Bedarf Hilfe holen. 30
Schreibkonferenz Besprechung der Textentwürfe Kinder lesen sich gegenseitig ihre Texte vor, würdigen sie und geben Hinweise. 20
Überarbeitung Überarbeitung der Textentwürfe Kinder lesen sich gegenseitig ihre Texte vor, würdigen sie und geben Hinweise 20
Präsentation Präsentation der Endergebnisse Kinder präsentieren sich gegenseitig die Texte und Bilder. . 15
Abschluss Dank und Abschied    
Entwickelt von: Pauline Brun, Sandra Donner, Patricia Hegner, Anne Lang, Denise Pelka, Svenja Schulze
Raumgestaltung: Ein großer Gruppentisch
Dauer: 100 min
Materialien:

Video z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=HnjMlm_ckSY
Wortkarten für Wortbrücke

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Begrüßung    
Schreibimpuls 1 Video   5
Schreibimpuls 2 Wortbrücke Wortkarten mit den Begriffen arm und reich werden als Brückenpfeiler gelegt. Weitere Worte (z.B. Nahrung, Kleidung, Spielzeug, Freundschaft, Gesundheit) werden von den Kindern sortiert und als Brücke gelegt. 10
Schreibaufgabe Freie Schreibaufgabe    
Schreibzeit Schreibzeit Kinder schreiben selbstständig, können sich bei Bedarf Hilfe holen. 30
Schreibkonferenz Besprechung der Textentwürfe Kinder lesen sich gegenseitig ihre Texte vor, würdigen sie und geben Hinweise. 20
Überarbeitung Überarbeitung der Textentwürfe Kinder überarbeiten ihre Entwürfe, schreiben diese in Reinschrift und illustrieren. 20
Präsentation Präsentation der Endergebnisse Kinder präsentieren sich gegenseitig die Texte und Bilder. 15
Abschluss Dank und Abschied    
Entwickelt von: Lisa Baumbach, Christin Djoleff, Tina Hengst, Susanne Marx, Mona-Lisa Michaelis
Raumgestaltung: Ein großer Gruppentisch in der Nähe der Tafel
Dauer: 100 min
Materialien:

Namensschilder
Tafel und Kreide
Papier und Stifte
Geschichte von Tayo + passendes Bild, Link:
http://www.kindersache.de/bereiche/schon-gewusst/aus-aller-welt/artikel/mwai-aus-kenia-afrika
Geschichte von Rebekka + passendes Bild, Link:
http://www.kindersache.de/bereiche/schon-gewusst/aus-aller-welt/artikel/rebecca-aus-deutschland

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Begrüßung Namensschilder für alle 5
Schreibimpuls 1 Gespräch über Armut Frage an Kinder: Was ist Armut? Antworten werden an die Tafel geschrieben. 5
Schreibimpuls 2 Geschichte von Tayo Geschichte von Tayo wird vorgelesen, dazu das Bild einer Afrikanischen Familie gezeigt. Anschließende Fragen: Woran erkennt man die Armut von Tayo? Antworten werden an die Tafel geschrieben. 10
Schreibimpuls 3 Geschichte von Rebekka Geschichte von Rebekka wird vorgelesen, dazu das Bild von einem Mädchen (Plattenbausiedlung) gezeigt. Anschließende Fragen: Was denkt Ihr, wie es ihr geht, was sie sich wünscht? Antworten werden an die Tafel geschrieben. 10
Ideensammlung Frage zu Ideen Textsorte Frage: Was könnte man dazu schreiben? Ideen werden auf Tafel notiert. 5
Schreibaufgabe Freie Schreibaufgabe „Ihr könnt jetzt los schreiben, wie Ihr wollt. Die Ideen an der Tafel geben Euch Hilfe.“  
Schreibzeit Schreibzeit Kinder schreiben selbstständig, können sich bei Bedarf Hilfe holen. 30
Schreibkonferenz Besprechung der Textentwürfe Kinder lesen sich gegenseitig ihre Texte vor, würdigen sie und geben Hinweise. 15
Überarbeitung Überarbeitung der Textentwürfe Kinder überarbeiten ihre Entwürfe, schreiben diese in Reinschrift und illustrieren. 10
Präsentation Präsentation der Endergebnisse Kinder präsentieren sich gegenseitig die Texte und Bilder. 10
Abschluss Dank und Abschied    
Entwickelt von:

Sophie Bogmann, Julia Goossens, Kathrin Michel, Anne Therese Schäfer, Linda Leipoldt, Linda Schmutzler

Raumgestaltung:

Ein großer Gruppentisch, mehrere kleine Tische zum Schreiben, eine Ecke mit Decke auf dem Fußboden

Dauer: 100 min
Materialien:

Decke
Stifte in verschiedenen Farben
Plakat mit folgenden Bildern:
Bild von Füßen reiches Kind
Bild von Füßen armes Kind, Link:
http://cdn1.spiegel.de/images/image-762354-breitwandaufmacher-rhgx-762354.jpg
Schreibimpulse (Fragen) gedruckt zum visualisieren.

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Gespräch zu Bildern Gespräch über spontane Gedanken zu den Bildern 5
Schreibimpuls 1 Kinder schreiben gleichzeitig zu den Fragen aufs Plakat Frage: Stell Dir vor, Du bist eines der Kinder und hast das andere getroffen. Was habt Ihr gemeinsam gemacht? Worüber habt Ihr Euch unterhalten? Wie hast Du Dich gefühlt? Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du dem anderen wünschen?  
Schreibimpuls 2 Kinder schreiben gleichzeitig zu den Fragen aufs Plakat Frage: Stell Dir vor, Du bist eines der beiden Kinder. Was würdest Du dem anderen Kind sagen wollen? 15
Schreibaufgabe Freie Schreibaufgabe    
Schreibzeit Schreibzeit Kinder schreiben selbstständig, können sich bei Bedarf Hilfe holen. 30
Schreibkonferenz Gespräch über Entwürfe Kinder treffen sich auf der Decke. Wer möchte liest seinen Text vor, die anderen Kinder geben Rückmeldungen und Hinweise. 15
Überarbeitung Zeit zum Überarbeiten und Illustrieren   20
Präsentation Vorstellung der Ergebnisse Kinder treffen sich auf der Decke. Wer möchte, stellt sein Ergebnis vor. 15
Abschluss Dank und Abschied    
Entwickelt von: Carolin Groneberg, Paul Kroschewski, Lisa Kunnig, Trinh Nguyen, Anne Purath
Raumgestaltung: ein großer Tisch mit zwei Lego-Häusern, Tische zum Schreiben, Stuhlkreis
Dauer: 100 min
Materialien:

Aus Lego gebaute Häuser (arm und reich) mit Details wie Pool, Auto, Geschwisterfiguren
Gegenstände zu arm und reich, z.B. Schokolade, Dosensuppe, Bilder von Gegenständen
Kisten mit verschiedenen Wörtern darin
Briefpapier, Erzählhut

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Begrüßung    
Schreibimpuls 1 Geschichten von je zwei Geschwistern zu Lego-Häusern Tagesablauf Emma und Lars (reich, Villa mit Pool, eigener Butler), Peter und Laura (arm, kleine Wohnung, Mutter Schichtdienst) wird frei erzählt. Frage: Was unterscheidet die Geschwisterpaare? 15
Schreibimpuls 2 Gegenstände zu arm und reich Die Kinder werden aufgefordert, Gegenstände zu sortieren und arm und reich zuzuordnen. Dazu werden diese auf dem Fußboden in zwei Reihen gelegt. 10
Schreibimpuls 3 Wörterkisten Kindern wird angeboten, sich aus Wörterkisten Anregungen zu holen. 5
Schreibaufgaben   Brief, Tagebucheintrag  
Schreibzeit     30
Schreibkonferenz Schreibkonferenz mit Erzählhut Kinder treffen sich im Stuhlkreis. Wer möchte liest seinen Text vor, die anderen Kinder geben Rückmeldungen und Hinweise. Das vorlesende Kind setzt sich den Erzählhut auf. 10
Überarbeitung Zeit zum Überarbeiten und Illustrieren   15
Präsentation Präsentation mit Erzählhut Das vorlesende Kind setzt sich den Erzählhut auf. 15
Abschluss Dank und Abschied    
Entwickelt von:

Norina Bamberg, Mandy Maria Rehor, Maik Schulze-Rentsch, Anna Ullmann, Daniela Wolf, Michaela Zaner

Raumgestaltung:

Freie Fläche vor der Tafel

Dauer: 100 min
Materialien:

Lumpenball (Eine alte Jeans mit einem Strick als Ball zusammengebunden), Trillerpfeife
Beamer, weiße Wand
Bilderbuchkino Kinderbuch: David Wiesner (2014): Herr Schnuffels. Hamburg: Aladin.

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Einstieg Gespräch zum Lumpenball Lumpenball wird gezeigt. Frage: Was denkt Ihr, was man damit machen kann? 5
  Spiel mit Lumpenball Kinder stehen im Kreis, werfen sich gegenseitig den Ball zu bzw. spielen damit Fußball, bis zum Abpfiff 5
  Gedankenaustausch zum Lumpenball Kinder sitzen im Kreis auf dem Fußboden. Fragen: Habt Ihr auch so einen Fußball? Was denkt Ihr, wer mit einem solchen Ball spielt? Antworten der Kinder an Tafel schreiben. 5
Schreibimpuls 1 Bilderbuchkino Herr Schnuffels Erste Seiten Herr Schnuffels mit Beamer an die Wand werfen und nacheinander betrachten. „Wir möchten Euch jemanden vorstellen, der auch Bälle und anderes Spielzeug hat.“ Kinder sollen Bilder genau anschauen und mitteilen, was ihnen auffällt. Antworten der Kinder an die Tafel schreiben. 5
Schreibimpuls 2 Gespräch über arm und reich anhand Bilderbuchkino Fragen: Ist Herr Schnuffels reich? Was macht uns arm oder reich? Antworten als Cluster (Arm?-Reich?) an die Tafel. 5
Schreibaufgabe Freie Schreibaufgabe Überlege Dir: Was macht uns arm oder reich? Schreibe dazu! Schreibaufgabe an die Tafel schreiben. Auf Hilfe durch Gedanken an der Tafel hinweisen.  
  Textsorten erinnern Fragen: Welche Textarten kennt Ihr? Was könnte man alles schreiben? (unter den Schreibauftrag Textsorten schreiben) 5
Schreibzeit   Die Kinder schreiben und illustrieren selbständig, erhalten auf Anfrage Unterstützung. Wer Zeit hat, kann Text überarbeiten, auch in Partnerarbeit mit anderem Kind möglich. 50
Präsentation   Die Kinder sitzen im Kreis und lesen sich gegenseitig ihre Texte vor. 20
Abschluss      
Entwickelt von:

Judith Heckrodt, Rüdiger Paul, Jonas Schäfferling, Maria Sieber, Sophie Spranger, Theresa Wutzke, Anna Wonneberger, Melanie Zimmerlin

Raumgestaltung:

Ecke ohne Tische für Auflockerungsspiel, ein großer Tisch für Schreibimpuls, kleinere Tische zum individuellen Schreiben

Dauer: 100 min
Materialien:

Bild von Händen, Klebezettel (in zwei verschiedenen Farben), Tablet-PC, Kinderbuch: Stefan Gemmel (2004): Was ist los mit Marie? Neureichenau: edition zweihorn.

AblaufWasBeschreibungZeit in Minuten
Auflockerungsspiel  „Bärenjagd“ Alle Spieler stehen im Kreis.  Ein Spieler (Bär) versucht einen anderen durch Kitzeln zum Lachen zu bringen. Gelingt das, wird dieser ebenfalls zum „Bären“ und kitzelt einen weiteren Mitspieler usw., bis alle lachen. 10
Schreibimpuls 1 Wortsammlung anhand Bild von Händen großes Flipchartpapier mit Bild von Händen wird in die Mitte gelegt. Fragen an die Kinder: Was können diese Hände haben wollen? Fehlt den Kindern etwas? Wonach strecken sie ihre Hände aus? Antworten werden auf Klebezetteln gesammelt und um das Bild geklebt. 10
Schreibimpuls 2 Wortsammlung anhand Bild von eigenen Händen der Kinder Die Kinder werden gebeten, ihre eigenen Hände in ähnlicher Geste in die Mitte zu strecken. Davon wird mit dem Tablet-PC ein Foto (von oben) gemacht und sichtbar neben das Bild von Händen gelegt. Fragen an die Kinder: Gibt es etwas, das ihr gerne haben möchtet? Was würdet Ihr Euch wünschen? Was könnte jemand in Deine Hände legen? Die Antworten werden auf Klebezettel in einer anderen Farbe notiert und ebenfalls um das Bild geklebt. Das Flipchart bleibt während der weiteren Arbeit sichtbar. 10
Schreibimpuls 3 Geschichte bis S. 8 vorlesen Kinderbuch: Stefan Gemmel (2004): Was ist los mit Marie? wird bis S. 8 vorgelesen und die jeweiligen Bilder zum Text werden gezeigt. 10
Schreibaufgaben Drei Schreibaufgaben zur Wahl Variante 1: Wie könnte die Geschichte weitergehen? Der letzte vorgelesene Satz bildet den ersten Satz der eigenen Geschichte.
Variante 2: Stell Dir vor, Du bist Marie. Schreibe einen Tagebucheintrag.
Variante 3: Stell Dir vor, Du kennst Marie. Schreibe einen Tagebucheintrag über sie.
 
Schreibzeit   Die Kinder schreiben und illustrieren selbständig, erhalten auf Anfrage Unterstützung. 40
Präsentation   Die Kinder sitzen im Kreis und lesen sich gegenseitig ihre Texte vor. 15
Abschluss   Die Kinder bekommen das Ende des Buches Stefan Gemmel (2004): Was ist los mit Marie? vorgelesen. 5
Anmerkung
Das Projekt Lehren, Lernen und Forschen in Werkstätten ist Teil des Maßnahmenpakets „Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen“ (TUD-Sylber) im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der TU Dresden, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Logo LuFosylber arBMBF RGB Gef L

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